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Damit Weihnachten wird …

Kolumne

Das schönste Weihnachtsfest von allen“, so lautet ein Versprechen aus dem Bilderbuch: Aufklärung über „das Wunder der Adventszeit“, gewissermaßen eine Gebrauchsanweisung und Betriebsanleitung, „wenn man zum allerersten Mal Weihnachten feiert“. Eine Einladung, die man sich nicht entgehen lassen sollte, selbst wenn man deutlich älter ist als jene Zielgruppe, für die das Buch geschrieben ist („für alle Kinder ab 4 Jahren“).

Denn Weihnachten-Feiern ist gar nicht so leicht, auch nicht für uns Erwachsene, die wir möglicherweise schon oft Weihnachten gefeiert oder zumindest durchlebt haben. Zwar ist das Stadtmarketing nach Kräften bemüht, um Weihnachten über Wochen „zum schönsten Weihnachtsfest von allen“ zu machen, zum ultimativen Event, mit Turmbläsern, Lichterglanz und Weihnachtsmärkten. Und die Auslagen in den Geschäften, die Werbeanzeigen in den Medien tun ihr Bestes, um Sehnsüchte zu wecken und Träume wahr werden zu lassen. - Kaufkraft ist ja offensichtlich vorhanden, und das Weihnachtsgeschäft würde der deutschen Wirtschaft auch insgesamt einen Schub geben – erst recht mitten im Wahlkampf.

Doch selbst wenn man das „schönste Weihnachtsfest von allen“ am liebsten in der Ferne sucht: im sonnigen Süden oder in schneesichere Regionen, um etwa einer allzu gefühligen Weihnachtsromantik zu entfliehen - oder auch, weil man dem christlichen Gehalt des Festes nicht so viel abgewinnen kann: Der Magie und dem Zauber der Weihnacht kann man sich nicht so leicht entziehen, auch wenn der ursprüngliche Gehalt des christlichsten aller Feste bisweilen in den Hintergrund tritt. Da darf der Engel auf dem „größten Weihnachtsbaum der Welt“ nicht fehlen, der in der Weihnachtsgeschichte aller Welt den Frieden verkündet. Da kommen schon Wochen vor dem Fest über 70.000 Menschen zusammen, um miteinander Weihnachtslieder zu singen und miteinander die Vorfreude auf das bevorstehende Fest zu teilen. Da ist der weihnachtliche Brauch, sich gegenseitig zu beschenken, auch denen heilig, die mit der Weihnachtsbotschaft - dass Gott uns Menschen nahe kommt - eigentlich nur wenig anfangen können. Aber wo immer es geschieht, dass Menschen einander mit Liebe begegnen, da leuchtet bereits etwas von dem Glanz der Weihnacht auf. Denn wer, ob klein oder groß, anderen ein Fest bereitet, kommt dem ursprünglichen Kern von Weihnachten, vielleicht ohne es zu ahnen, unverhofft nahe.

In diesem Sinn wünsche ich uns allen, die wir einander in diesen Tagen liebevoll begegnen (oder uns zumindest darum bemühen), „das schönste Weihnachtsfest von allen“.